Siebzehn Jahre USA-Austausch


Altenkirchener Schüler in den USA. So war der erste Pressebericht in der Rheinzeitung im April 1975 überschrieben, der vom Besuch von 16 Schülern des Gymnasiums in Newport News berichtete. Dem damaligen Bericht vom Aufenthalt ist aus meiner Sicht nicht viel hinzuzufügen; denn das Programm, das unsere Schüler damals in Virginia erwartete, läuft bis heute nach bewährtem Muster ab. Kein Wunder, denn damals wie heute sind immer noch die gleichen Personen auf beiden Seiten des Ozeans als Initiatoren und Organisatoren tätig. 17 Jahre sind in unserer schnellebigen Zeit schon eine beachtliche Dauer; und damit gehören wir in Deutschland zu den Schulen, die den USA-Austausch mit am längsten und am kontinuierlichsten durchgeführt haben.

   15 Austauschfahrten in 17 Jahren. Über 300 Schüler des Gymnasiums in den Osterferien 1975-1992 in Newport News; 17 deutsche Begleitpersonen; 30 Teilnehmer von Real- und Hauptschule seit 1984 bzw. 1986; das ist eine Bilanz, die sich sehen lassen kann.


Zum Programm:

  • Flug der deutschen Schüler und Begleiter in den Osterferien nach Newport News im Bundesstaat Virginia, von Frankfurt über New York oder Washington oder Atlanta oder Pittsburgh. Flugdauer immer etwa 10-12 Stunden;
  • Empfang meist mit großem Bahnhof auf dem Flughafen unter Mitwirkung von Schulorchester (Band), Begrüßung durch den Bürgermeister der Stadt, durch den Schulleiter, je nach politischer Situation (Wahlen !!) auch durch andere Würdenträger;
  • Unterbringung der Schüler in den Familien ihrer Partner, die dann beim Gegenbesuch in Altenkirchen ihre Gäste sind. Drei Wochen Leben in der Gastfamilie als Familienmitglied, in denen selten einer ein deutsches Wort versteht;
  • Teilnahme an allen Familienaktivitäten, wie Shopping, Ausflüge, Kirchgang, Verwandtenbesuche (manchmal bis nach New York oder Florida);
  • zwei bzw. drei Wochen Schulbesuch der Menchville High School bis 1990, dann der Denbigh High School (etwa 2.400 Schüler der Klassen 9-12);
  • Empfänge durch die Schulleitung, den Bürgermeister, einmal durch den Gouverneur in der Hauptstadt Richmond;
  • Ausflüge, organisiert und finanziert durch unsere amerikanischen Partner zum NASA-Zentrum, Williamsburg (Museumsstadt und Universität), Jamestown (erste dauerhafte englische Siedlung auf dem amerikanischen Kontinent), Washington D.C. als Höhepunkt;
  • gesellige Veranstaltungen, wie Bowling, Picknick, Fußball, Volleyball, Bush Gardens (ein US-Fantasialand) und viele Parties (!!);
  • beim Gegenbesuch der amerikanischen Schüler mit ihren Lehrern dann Westerwald und Deutschland " auf dem Lande" mit einem ähnlich vollen Programm.

   Der Austausch und auch Amerika jedoch sind anders, als viele es sich vorstellen. Natürlich lernen unsere Schüler, mit ihren Englischkenntnissen zurechtzukommen. Selbstverständlich registrieren sie – in Ansätzen – die negativen Seiten, die es in Amerika gibt. Was haften bleibt, ist die Offenheit und Unbefangenheit, mit der uns fast alle Amerikaner entgegenkommen, die überwältigende Gast-freundschaft, die wir auf allen Ebenen genießen durften, und die Erkenntnis, daß es in Newport News, Virginia, Menschen gibt – unabhängig von Hautfarbe, Religion, Herkunft, Gesellschaftsschicht etc. – bei denen es sich lohnt, sie kennen und manchmal auch lieben zu lernen.

   Fazit: Der Austauschaufenthalt war und ist für alle ein unvergeßliches Erlebnis.

J. Janke

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