Ludologie – die Wissenschaft des Spielens

Am Gymnasium wird gespielt?

Es gibt eine Spiele-AG?

„Mensch-Ärger–Dich-Nicht“ und „Monopoly“ in der Schule?

 

Ja, seit diesem Schuljahr 2022/2023 wird an unserer Schule diese AG angeboten, allerdings heißt sie Ludologie AG (abgeleitet von „ludus“, dem lateinischen Wort für Spiel).

Der Spieltrieb ist eine wichtige Neigung des Menschen, der für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, sowie für das Miteinander von Menschen von enormer Bedeutung ist. Das wusste schon griechischen Philosophen Platon (ca. 427 v.Chr. – 347 v. Chr.), dem folgendes Zitat zugeschrieben wird:

„Beim Spiel kann man einen Menschen in einer Stunde besser kennenlernen als im Gespräch in einem Jahr.“

Spielen macht Spaß, aber mit der AG werden verschiedene Ziele verfolgt, die dem Bildungsauftrag der Schule entsprechen:

Pädagogisches Ziel:

In Zeiten von erhöhtem Bildschirmkonsum – ob TV, Smartphone oder PC – soll Kindern das klassische analoge Spielen wieder nähergebracht werden.

Soziale Ziele:

Unter den Lockdowns der jüngsten Vergangenheit haben vor allem die Kinder sozial und psychisch gelitten. Die AG kann als außerunterrichtliches Miteinander verstanden werden, durch das der Lebensraum Schule als zweites Zuhause erlebt werden kann. Und wer mit anderen spielen will, muss sich an Spielregeln halten, muss warten, bis er dran ist, muss es aushalten, dass Mitspieler*innen schneller oder erfolgreicher sind, und lernt so, seine Emotionen zu kontrollieren.

 

Kognitive Ziele:

Beim Spielen lernen Kinder dranzubleiben und sich über einen längeren Zeitraum hinweg zu konzentrieren. Spiele trainieren somit die Aufmerksamkeit und das Gedächtnis der Kinder. Sie ermöglichen unterschiedliche Herangehensweisen und fördern damit die Fähigkeit, geistig flexibel zu sein. Strategiespiele fördern die Problemlösekompetenz (Plan entwerfen, Plan umsetzen, Reflektieren, Plan optimieren).

 

Jeden Mittwoch in der 7./8. Stunde trifft sich die Ludologie-AG in A 113. Schülerinnen und Schüler der unterschiedlichsten Jahrgangsstufen spielen jedes Mal ein neues Brettspiel, das Eduard Krause, Leiter der AG, kurz erklärt.

Er betont, die AG könne als außerunterrichtliches Miteinander verstanden werden, „durch das der Lebensraum Schule jahrgangsstufenübergreifend als zweites Zuhause erlebt werden kann.“ Nach dem Spielen wird das Brettspiel mit einem zu Beginn des Schuljahres gemeinsam entwickelten Reflexionsbogen bewertet. Danach findet ein Austausch über die verschiedenen Strategien statt.

Das Spieleangebot reicht weit über die klassischen Brettspiele wie „Mensch-Ärgere-Dich-Nicht“ oder „Monopoly“ hinaus. Die Spiele wurden so ausgewählt, dass der strategische Aspekt sehr hoch gewichtet ist. Sie reichen von Familien- über Kenner- bis hin zu Expertenspielen. Diese Spiele nahmen und nehmen im Laufe des Schuljahres an Komplexität zu.

Gute Spiele sind in der Regel sehr teuer.

Die Umsetzung der AG wäre für die Schule nicht möglich gewesen, wenn nicht externe Sponsoren dieses Projekt gefördert hätten.

Wir danken den folgenden Firmen für deren Unterstützung der Ludologie AG (in alphabetischer Reihenfolge):

– S. Bellersheim

– Kanalservice Gebr. Dineiger & Co. GmbH

– ADJOKO GmbH, Koch Fenster- und Türenwerke

– GROUP SCHUMACHER

– Heinz Hirsch GmbH Glasveredelung

– Mank GmbH

– Reisebüro Scherhag

– Sparkasse Westerwald-Sieg

– SpieleFit e.K.

Außerdem gilt

– dem Spielwarenfachhandel Flemmer

– dem Pegasus Verlag sowie

– dem Feuerland Verlag

unser besonderer Dank, da wir über sie die Spiele zu vergünstigten Konditionen beziehen konnten.

 


Auch unserem Förderverein gilt großer Dank, denn ohne ihn könnte dieses Projekt nicht stattfinden.

Möge die kindliche Freude am Spielen das Miteinander an unserer Schule prägen, ganz im Sinne von Oliver Wendell Holmes (1809-1894):

„Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden,

sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen.“

 

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