Pyramus und Thisbe

Im Schuljahr 2008/2009 las der Grundkurs Latein der Jahrgangsstufe 11 Auszüge aus Ovids „Metamorphosen“, unter Anderem auch „Pyramus und Thisbe“. Die dabei eingeräumte Möglichkeit des eigenen gestalterischen Umganges mit der Geschichte wurde von den Schülern angenommen und es entstanden ein Trailer, ein Musicalfilm, mehrere Fotostories und Gemälde sowie ein Comic.

Hier nun eine Auswahl der Arbeiten, soweit urheberrechtliche oder technische Probleme nicht entgegen standen:

Fotostory



Hunde-Fotostory



 

Der Film-Trailer:




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Ein Gemälde:

gemaelde

Meine Interpretation von Pyramus und Thisbe basiert auf dem subjektiven Empfinden. Das Bild zeigt keine festen Formen und Gegenstände, sondern setzt sich aus Gefühlen, Erfahrungen, Assoziationen und Ahnungen zusammen.

Die Farbe ist bei diesem Bild nicht das Mittel zum Zweck, sie dient nicht der originalgetreuen Darstellung, sondern sie ist selbst das Motiv, um welches sich alles dreht.

Das Bild ist so aufgebaut, dass die Farben den Handlungsverlauf von links nach rechts widerspiegeln. Dabei sind nicht alle Details erfasst, sondern nur das, was mir wichtig erschien.

Typisch und allgemein bekannt stehen die Farben Hellblau und Rosa für Mann und Frau, hier also für Pyramus und Thisbe. Links ist Rosa vermischt mit hellen Farben der Freude zu sehen, rechts daneben durchläuft ein dunkler Streifen das Bild. Es folgt ein Hellblau, das ebenfalls voll von bunten Farben ist. Dieser eben erwähnte durchgezogene dunkle Strich, der sich zwischen dem Liebespaar befindet, symbolisiert die kleine, jedoch vorhandene Entfernung, die Wand, die die beiden Liebenden voneinander trennt. Doch diese wird von blau-weißen Farben unterbrochen, wodurch sich „Pyramus“ und „Thisbe“ verbinden. Es ist der Lufthauch, der durch den Riss in der Wand hindurchgelangen kann. Da dieser Lufthauch für mich etwas Magisches ist, habe ich dieses Empfinden mit Glitzer verdeutlicht.

Es folgen viele helle Töne, die mit wenigen dunklen vermischt sind. Die hellen Farben symbolisieren die Freude, die das Liebespaar beim Gedanken an das Treffen empfindet. Die dunklen hingegen stellen die Angst dar, die sie beim Hinausschleichen fühlen.

Oben rechts ist der Baum mit roten Früchten dargestellt. Später, links im Bild, folgt derselbe Baum, jedoch jetzt mit schwarzen Früchten, die die Farbe der Trauer angenommen haben. Dieses Detail fand ich sehr wichtig, da „Pyramus und Thisbe“ ein Teil von Ovids Metamorphosen sind, die, wie der Name schon sagt, die Veränderung als wichtiges Thema beinhalten.

Es folgt ein Abschnitt von Schwarz. Dies symbolisiert die Stelle, an der Pyramus den Schleier der tot geglaubten Thisbe findet. Das Ocker zeigt die Löwin, die Thisbe, wie Pyramus es annimmt, zerfleischt haben soll. Es folgt der tragische Tod des Pyramus. Das Blau rechts unten zeigt die Wasserstelle, wo die Löwin getrunken hat. Diese ist mit Rot vermischt, dem Blut des Pyramus. Obwohl das nicht aus der Geschichte übernommen ist, macht dieser Anblick die Situation noch dramatischer.

Wieder folgen helle, warme Farben, die die Vorfreude Thisbes verdeutlichen sollen. Doch die Freude hält nicht lange an: Thisbe sieht ihren toten Geliebten und stürzt sich in sein Schwert. Dem Empfinden nach folgen viele dunkle Töne und ein großer Abschnitt mit reinem Schwarz, teils durchdrungen von Rot, das Blut, Schmerz, Tragik, Dramatik und Verzweiflung zum Ausdruck bringen soll.

Allerdings ist das Ende nicht ganz so „schwarz“, wie man vielleicht denkt. Schließlich versöhnen sich die zerstrittenen Familien beim Anblick ihrer toten Kinder. Dieser positive Aspekt spiegelt sich ebenfalls in der Farbe wider. Trotz der Schmerzen und des schrecklichen Anblickes hat diese Geschichte ein Bruchstück von einem Happy End, denn ganz so umsonst, so tiefschwarz, war der Tod nicht. E.Z.

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