Das Non Finito bezeichnet etwas Unvollständiges, ein nicht vollendetes Werk.
Bei Michelangelo und Rodin ist das Non Finito als Gestaltungsprinzip zu erkennen. Während bei Michelangelo technische und finanzielle Gründe dazu führten, dass er seine Figuren oftmals nicht gänzlich aus dem Stein befreite, setzte Rodin es bewusst und autonom ein.
Die Schüler des 12er LKs (Gisela Dorweiler) sollten dieses Gestaltungsprinzip bei einer Tonplastik ebenfalls bewusst einsetzen. Und zwar so:
„Befreie eine menschliche Figur aus dem Block oder zwinge sie in den Block hinein unter Beachtung des spannungsreichen Kontrasts zwischen Ruhe und Dynamik. Der Block soll als Ausgangsform oder Endprodukt erkennbar sein.
Setze den Ikonizitätsgrad ein wenig herab. Schwerpunkt soll nicht ein naturalistisches Abbild, sondern Spannung / Ausdruck der Gesamtform sein.“ (dor)