Die Zentrale Schulbibliothek


Die Schulbibliothek in ihrer heutigen Form existiert seit 1975. Bis dahin gab es (wie an Gymnasien üblich) mehrere kleine Büchereien, die jeweils verschiedenen Zwecken dienen sollten: Eine Lehrerbücherei mit entsprechender Fachliteratur, eine Schülerhilfsbücherei mit Klassensätzen von Lehrbüchern, eine Schülerarbeitsbücherei, untergebracht in verschiedenen Räumen. Der Neubau des Traktes, in dem jetzt die Bibliothek liegt, bot die Möglichkeit, eine neue Konzeption von Schulbibliothek, wie sie damals vom Land propagiert wurde, in die Tat umzusetzen: Die Zusammenfassung aller Büchereien zu einer Bibliothek, die Lehrern und Schülern in gleicher Weise zur Verfügung stehen sollte. Seitdem gibt es in der Kooperativen Gesamtschule eine "Zentrale Schulbibliothek" für alle Schulen gemeinsam. Ohne eine fachkundige Bibliothekarin (seit 1973 gibt es an unserer Schule eine entsprechende Stelle) wäre die Umstellung und Einrichtung kaum möglich gewesen. Seit einigen Jahren ist auch eine Verwaltungsangestellte als Teilzeitkraft in der Bibliothek tätig.

   Ein besonderes Problem war die Einarbeitung aller Bücher in eine einheitliche Systematik und die Erstellung der entsprechenden Kataloge. Die Einführung der "Allgemeinen Systematik für Büchereien" kurz ASB ist keine Altenkirchener Besonderheit, sondern sie wurde nach einer Serie von Tagungen und Beratungen auf Landesebene für alle Schulbibliotheken in Rheinland-Pfalz verbindlich eingeführt. Es ist die gleiche Ordnung, wie sie in fast allen Öffentlichen Bibliotheken vorhanden ist, so daß die Schüler sich später in anderen Bibliotheken leichter zurechtfinden können.

   Der Buchbestand ist im Laufe der Jahre kontinuierlich gewachsen. Die Bibliothek hat sehr davon profitiert, daß unsere Schule lange Jahre im Zuge der Oberstufenreform und als "Kooperative Gesamtschule" sogenannte Versuchsschule gewesen ist und als solche nicht unbeträchtliche "Versuchsmittel" bekommen hat, die auch der Bibliothek teilweise zugute gekommen sind. Erwähnen muß man aber auch die regelmäßige Unterstützung durch den Förderverein. Dem langjährigen Vorsitzenden, Herrn Dr. Bentele, hat die Bibliothek immer besonders am Herzen gelegen.

   Die Schulbibliothek war von Anfang an so konzipiert, daß sie mehr sein sollte als eine Hilfe für den Schulunterricht. Für sehr viele Schüler ist es die einzige Bibliothek, die sie erreichen können, und deshalb soll sie ihnen Literatur aus den verschiedensten Gebieten zugänglich machen, auch wenn sie nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit Unterricht stehen. Das gilt besonders für die jüngsten Schüler (Orientierungsstufe), deren "Kinder- und Jugendbücherei" deshalb auch besonders ausgebaut worden ist. Die erfreulich vielen Ausleihen von Jugendbüchern hatte vor drei Jahren dazu geführt, daß ein Großteil der Bücher buchstäblich auseinanderfiel und die Zahl der noch lesbaren Bücher bedrohlich schrumpfte. Seit 1989 hat dann die Kreisverwaltung mit zusätzlichen Geldern großzügig geholfen, die Kinder- und Jugendbücherei wieder auf einen aktuellen Stand zu bringen, woraufhin prompt die Ausleihzahlen noch einmal gestiegen sind.

   Ein paar Zahlen: Die Bibliothek hat insgesamt zur Zeit einen Bestand von ca. 21.000 Bänden, davon 4.000 in der Kinder- und Jugendbücherei. Sie bezieht 20 Zeitungen und Zeitschriften, darunter englische und französische, teilweise von einheimischen Firmen gespendet. Von den 1.159 eingetragenen Lesern mit Lesekarte wurden 1989 rund 16.000 Bücher entliehen, 1990: 17.112 und 1991: 18.557 Bücher. Nicht gezählt werden die täglichen Benutzer der Bibliothek und die Zahl der Bücher, mit denen gearbeitet wird (wir verfügen in der Bibliothek über 80 Arbeitsplätze), sei es während Freistunden, sei es mit Gruppen und Klassen, die ihren Unterricht stundenweise in die Bibliothek verlegt haben.

   Für die Zukunft wünschen wir uns, daß die Bibliothek weiterhin die Mittel erhält, um ihren Stand zu halten und aktuell zu bleiben. Damit sie weiterhin ein Zentrum unserer Schule bleibt.

E. Schmitt

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